Mehr als Flucht
Infos zu Herkunftsregionen
Mehr als Flucht – Infos zu Herkunftsregionen. ist Teil der Initiative 'Mehr Als Flucht. Initiativen und Hintergründe aus Kultur- und Sozialanthropologischer Perspektive' an der Uni Wien/Institut für Kultur- und Sozialanthropologie. Seit März 2017 organisieren Studierende im Rahmen der Lehrveranstaltung „Anthropologie für die Praxis“ dieses Projekt unter Anleitung der Lehrenden Dr. Gabriele Rasuly-Paleczeck und Dr. Gertrude Saxinger in hohem Maße selbst.
Der Bedarf an Kultur-, Religions- und Länderinformationen für österreichische Gemeinden in denen Menschen mit Fluchthintergrund leben steigt stetig. Dieses Projekt an der Uni Wien/Institut für Kultur- und Sozialanthropologie verschreibt sich der Erstellung von leicht verständlicher Hintergrundinformation basierend auf wissenschaftlichen Fakten. In den letzten eineinhalb Jahren bildeten sich in Österreichs Gemeinden eine Vielzahl von Gruppen ehrenamtlicher BetreuerInnen von Flüchtlingen aus unterschiedlichen Ländern und Kulturen. Damit steigt auch der Bedarf an Information für Gemeinden zu den Herkunftsländern sowie religiöser und kultureller Spezifika, um im interkulturellen Dialog bei der Integration der Geflüchteten unterstützen zu können. Das Fach der Anthropologie, also das der Wissenschaft vom Menschen, beschäftigt sich explizit mit Interkulturalität und verfügt über das heute geforderte Wissen zu den Herkunftsregionen, den Fluchthintergründen sowie zu sozialen, kulturellen und religiösen Praktiken der betroffenen Menschen.
Studierende wurden dazu im Rahmen der Sonderlehrveranstaltung „Anthropologie für die Praxis“ im Sommersemester 2017 von ExpertInnen und WissenschafterInnen unter Einbindung von Geflüchteten zu VermittlerInnen in Gemeinden ausgebildet. Eine Vielzahl von Skills, die von Design und Bildmaterial, Produktion und Vermarktung über Sponsoring bis hin zu Projektmanagement reichen, werden nun in dem Projekt eingesetzt.
Zielgruppengerecht für die allgemeine Bevölkerung wird das Wissen durch Informationsbroschüren und Vorträge direkt an Gemeinden und BetreuerInnen sowie über Schulen und Volkshochschulen, NGOs und andere Interessierte weitergegeben. Die Erstellung von sechs Broschüren und Vortragsangeboten zu den folgenden Themen stehen dabei im Zentrum: sozio-kulturelle Praktiken und religiöse Praktiken in Herkunftsregionen sowie Länderinformationen zu Syrien, Irak, Afghanistan und Somalia. Die Finanzierung wird über Firmensponsoring und Förderungen abgedeckt.Die Vermittlungsaktionen beginnen mit Juli 2017. Vorläufiges Projektende 30. Juni 2018.